Landshut - pm (01.03.2024) Am 16. März 1988 wurde die kurdische Stadt Halabja von der Irakischen Luftwaffe mit Giftgas angegriffen. Dabei starben bis zu 5.000 Menschen und viele Tausende erlitten schwere Verletzungen. Die Anlagen des Giftgasarsenals wurden größten Teils von europäischen Firmen beliefert und illegal aufgebaut.
Auch 35 Jahre nach dem Giftgasangriff leiden die Menschen vor Ort an den Spätfolgen. Bis heute fehlt eine umfangreiche strafrechtliche Aufklärung. Aber auch allgemein bleibt das Thema Giftgas aktuell. In den letzten Jahren Berichten Betroffene immer wieder von Einsätzen von Giftgas in kurdischen Siedlungsgebieten.
Deswegen lädt der internationale kurdische Freundschaftsverein Landshut am 16. März 2024 um 15 Uhr im Haus International zu einer Ausstellungseröffnung, die zeitgleich eine Gedenkveranstaltung ist, ein. Mit Redebeiträgen, einer musikalischen Begleitung und einer Ausstellung möchten wir aus Landshut ein Zeichen der Solidarität und gegen das vergessen senden.
Vom 16. bis 17.03.2024 werden in dieser Ausstellung Hintergründe und Informationen rund um den Angriff und seine Folgen gezeigt. Jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr im Haus International gibt es Informationstafeln, Fotos und Interviews von Überlebenden. Darunter die Bürgermeisterin von Halabja, die eindrücklich von ihrem Erleben des Angriffs berichtet. Und der Filmemacher, der während dem Angriff fast sein Augenlicht verlor. Und einige andere Menschen. Sie eint nicht nur das gemeinsame Schicksal, sondern auch einen großen Tatendrang sich für die Erinnerung und Aufarbeitung dieses Angriffs, aber auch der allgemeinen Situation der kurdischen Bevölkerung einsetzen.
Der internationale kurdische Freundschaftsverein veranstaltete bereits zum 35. Jahrestag des Angriffs eine transnationalen Gedenktag mit der lokalen NGO wadi in Landshut und Halabja mit vielen internationalen Zuschauer:innen. Der Verein setzt sich für die Sichtbarkeit der kurdischen Bevölkerung in Landshut ein und bietet eine Austauschplattform für Kurd*innen und allen die interessiert sind. Unter anderem mit den monatlichen offenen Cafes oder zum Beispiel dem Kurdischen Filmfest.