Landshut - hs (04.12.2014) Nach der Verabschiedung des Haushalts für 2015 am Freitag, 5. Dezember, in öffentlicher Sitzung im Neuen Plenarsaal des Rathauses schon ab 10 Uhr geht es am Montag um 16 Uhr mit der Sitzung des Senats für Messen, Märkte und Dulten weiter. Dort steht die Vergabe der Festzelte an. Und das ist schon im Vorfeld eine Art Kampfansage des Festwirts und jungen Familienvaters Peter Vorholzer gegen den Festwirt Franz sen.Widmann.
Vorholzer bewirbt sich für beide Dulten, die Frühjahrsdult und die Barltmädult. Widmann durfte das große Festzelt (4.000 Sitzplätze) immer im vermeintlich umsatzstärkeren Frühjahr betreiben. Viele meinen, das sei die größere Goldgrube. Vorholzer hat jedenfalls - und das ist bestätigt und auch schon von Oberbürgermeister Rampf sowie vom neuen Leiter des Duldsenats, 3. Bürgrmeister Erwin Schneck, kommentiert, Bewerbungen für beide Dulten mit richtigen Kampfpreisen eingereicht, was ja in der freien Wirtschaft grundsätzlich erlaubt ist.
Ob Vorholzer noch andere Argumente vorbringen kann, wird die Sitzung des Dultsenats zeigen. Dort sitzen jedoch wohl mehrheitlich Stadträte, die der Familie von Franz Widmann eher gewogen sind. Ob da die Tatsache eine Rolle spielt, dass Franz Widmann mit der Stadträtin und Abgeordneten Jutta Wiidmann verehelicht ist, mag dahingesteltt ein. Erwin Schneck wird, obwohl zugleich Vorsitzender der Freien Whähler, wozu auch Jutta Widmann gehört, die Sitzung dennoch leiten dürfen. Im Dult-Senat sitzt auch FW-Fraktonschef Robert Mader, von Beruf Richter, ein enger Freund der Widmanns. Also eine recht persönlich gefärbte Geschichte. Man spricht ja bereits von gewissen Seilschaften im Hiblick auf die Nominierung des OB-Kandidaten bzw. mehr noch der OB-Kandidatin des konservativen Lagers. Jutta Widmann kommt dabei mit Robert Mader und Erwin Schneck eine gewisse Schlüsselrolle zu.
Also eine relativ klare Sympathie-Mehrheit für die Widmanns im Dult-Senat. Die kann Vorholzer eben nur mit einem Preis- und Veranstaltungsangebot unterlaufen, das womöglch unschlagbar günstig ist. Das Wochenblatt erinnert an eine ähnliche Situation im Jahre 2005 in der Nacharstadt Moosburg, wo Vorholzer auf der Preisschiene schon einmal die Widmanns aushebeln konnte.
Es gäbe für Lanshuter aber auch eine Art Kompromiß: Der Wechsel soll nur jährlich erfolgen. Also jeder Festwirt soll die Frühjahrsdult und die Herbstdult abhalten können und das Jahr drauf wieder der andere.
Udn letztendlich wird bei derlei Entscheidungen gern die lokalpatriotische Karte gespielt. Die Bierlieferanten sollen aus Landshut kommen müssen und die Festwirte sollen ebenfalls aus Landshut sein. Ob die Widmans noch in Landshut oder überwiegend in Berndorf, Gemeinde Kumhausen, wohnhaft sind, sei dahingestellt. Andere Städte haben diese strenge ungeschriebene Regel lämgst aufgehoben und schreiben die Festzelte auch überreginal aus. Landshut ist ja kein pProvinznest mehr, sonder de fakto eigentlch Großstadt, denn die Ergodligner, Altdorfer und Kumhausener nutzen die Stadt mit all seinen Angeboten ebenso wie die Landshuter selbst. Einziger Unterschied: Die finanziell zumeist gut bis sehr gut gestellten Gemeinden an den Stadtgrenzen zahlen nichts für den Bau und Unterhalt der Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen in Landshut dazu.
Mit den Erlösen (Platzmieten) aus den beiden Dutlen finanziert die Stadt im übrigen das Defizit des Christkindlmarktes in der Freyung. Das beläuft sich auf 39.000 Euro. Will heißen, jeder Christkindlmarkttag verursacht ein Minus von 1.500 Euro. Den äßuerst lukrativen Weihnachtsmarkt beim CCL betreibt wiederum die Familie Widmann, namentlch Franz Widmann jun. Bei der Eröffnung des Christkindlmarktes war diesmal auch Stadträtin und MdL Jutta Widmann mit ihrem Gattin zugegen. Oberbürgermeister Hans Rampf meinte in seiner Eröffnugnsrede, dass der Weihnachtsmarkt mit der Pyramide keine Konkurrenz für die Freyung sei. Doch die jüngeren Jahrgänge findet man in der Freyung fast gar nicht mehr. Denn rund um die Pyramide ist täglich bis 23 Halligalli angesagt. In der Freyung ist lediglich am Wochenende bis 21 Uhr geöffnet, ansonsten nur bis 20 Uhr.